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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 96

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
96 Matheinatische Erdkunde. allenthalben zu gleicher Zeit die Sonne sehen. Also ist die (irt>c von W. nach 5?. gekrümmt. Beobachtungen am Himmel: 1. Wer von N. nach S. reist, sieht von den dem n. Horizont nahen Gestirnen eines nach dem andern hinabsinken und in gleichem Maß neue Gestirne über dem Rand des s. Horizontes heraussteigen. Ties tonn nur durch eiue Krümmung von N. nach S. erklärt werden. 2. Bei der Mondfinsternis wirst die Erde stets einen kreisrunden Schatten. Aus diesen Beobachtungen folgt: Tie Erde hat eine kugelnhnliche Gestalt. Einteilung der Erdoberfläche. Um sich aus der Erdkugel zu orientieren, ist es nötig, gewisse festliegende, uuver änderliche Punkte und Linien anzunehmen, durch welche die Lage der übrigeu Teile bestimmt werden kann. 1. Erdachse. 20ton versteht darunter einen von N. nach S. gegen die Himmels- pole gerichteten Durchmesser der Erde; die beiden Endpunkte der Erdachse sind die Pole, und zwar heißt der dem Polarstern zugekehrte der Nordpol, der andere der Südpol. 2. Äquator. Jene Kreislinie, welche man sich (von W. nach £.) so um die Erde gezogen denkt, daß sie vom Nord- und Südpol überall gleich weit (90°) absteht, nennt man den Äquator, d. i. Gleicher. Die durch ihn gelegte Ebene teilt die Erde in eine nördliche und eine südliche Halbkugel. Sie liegt in der Ebene des Him- melsäquators. 3. Meridian. Solche größte Kreise, die man sich durch die beiden Pole ge- zogen denkt, nennt man Meridian- oder Mittagskreise. Tie Hälfte eines Meridiankreises zwischen den beiden Polen ist ein Meridian. Wie jeden andern Kreis, so teilt man auch den Äquator und die Mittagskreise in 360 gleiche Teile, die man Grade (°) nennt. Jeden Grad teilt man dann wieder in 60 Minuten ('), jede Minute in 60 Sekunden ("). Zur Orientierung auf der Erde denkt man sich durch den Endpunkt eines jeden Äquatorgrades einen Meridian, im ganzen daher 360 Meridiane oder Iso Mittagskreise. Jede Meridianebene teilt die Erde in eine östliche und eine westliche Halbkugel. 4. Parallelkreise. Kreise, die mit dem Äquator in gleicher Richtung um die ganze Erde lausend gedacht werden, heißen Parallelkreise. Da man sich durch den Endpunkt eines jeden Atoridimigrades einen solchen gezogen denkt, erhält man aus der n. und s. Halbkugel je 89 Kreise; gezählt werden diese vom Äquator gegen jeden der Pole zu in der Weise, daß der Äquator mit 0, jeder folgende Parallel- kreis mit der fortlaufenden Zahl der Meridiangrade bis zum 89. Grad gerechnet wird: der 90. fällt auf den Nord- bzw. Südpol. Von den Parallelkreisen find außer dem Äquator noch vier von Bedeutung: der nördliche Wendekreis und der nördliche Polarkreis, der südliche Wende- kreis und der südliche Polarkreis. — Ter nördliche Wendekreis ist 2314° vom Äquator nach N. (66^2° vom Nordpol), der südliche ebensoviel Grade nach ^

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 98

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
98 Mathematische Erdkunde. Die Abplattung beträgt nur etwa V300 des größten Erddurchmessers, d. h. die Polarachse ist nur um 43 km kürzer als jede Äquatorialachse (12 712 Km und 12 755 km) Bei einem Globus von 1 m Durchmesser würde die Abplattung nur 3 mm be- tragen, wie auch aus einem Globus derselben Größe der höchste aller Berge nur 2/3 mm hoch dargestellt werden dürfte. chrölze der Erde. Da die geographische Breite gleich der Polhöhe ist, so kann man den Gradabstand zweier Orte, die auf demselben Meridian liegen, einsach durch die Bestimmung ihrer Polhöhe finden. Wird nun die Entfernung der beiden Orte wirklich gemessen, so kann man daraus leicht die Größe der Erde berechnen. Solche Messungen sind in der Tat in den verschiedensten Breiten vorgenommen worden. Dabei hat man als Resultat gefunden, daß ein Grad eines Meridians rund Iii km lang ist. Daraus ergibt sich nun alles übrige. Der Umfang der Erde (am Äquator) ist — 40070km. Der Äquatorial- durchmesser ist — 12 755 km, der polare Durchmesser — 12 712 km, der Erd- radius rund 6370 km. Die Oberfläche der Erde berechnet sich auf 510 Mill. qkm. Den 15. Teil eines Meridiangrades, also 7420 m,^nennt man eine deutsche geo- graphische Meile. Ächsendreijung der Erde^Votation). Alle Himmelskörper scheinen sich regelmäßig binnen 24 Stunden von O. nach W. um die Erde zu drehen. Gegen diese Annahme sprechen aber folgende Tat- fachen: 1. Die Abplattung der Erde. Jeder weiche Körper — und ein solcher ist auch die Erde gewesen — nimmt nur dann sphäroidische Gestalt an, wenn er sich um seine Achse dreht; 2. Fallversuche. Ein aus der Höhe herabfallender Körper müßte auf einen senkrecht unter ihm liegenden Punkt der Erdoberfläche fallen, wenn die Erde ruhte; er fällt aber ö. von diesem Punkt auf. Das läßt sich nur aus der Rotation der Erde erklären. Die Spitze eines Turmes, von welcher der Körper herabsällt, bewegt sich nämlich etwas schneller als der Fuß des Turmes, wo der Körper auffällt, weil sie wegen ihrer größern Entfernung von der Drehungsachse in derselben Zeit einen größeren Kreis beschreibt als dieser. An der schnellern Bewegung der Spitze nimmt nun auch der herabfallende Körper teil und behält dieselbe vermöge des Beharrungs- Gesetzes auch während des Falls; er muß also ö. von der senkrechten Richtung auf- schlagen. 3. Foucaults Pendelversuch. Nach dem Beharrungsgesetz muß ein in Schwin- gung gesetztes Pendel stets in unveränderter Richtung fortschwingen, seine ursprüng- liche Schwingungsebene beibehalten. Nun aber zeigen Versuche mit langen schweren Pendeln eine Abweichung von der ursprünglichen Schwingungsebene, und zwar stets von O. nach W. Die unter der Annahme einer Rotation der Erde berechnete Größe dieser Abweichung stimmt mit dem Ergebnis der Versuche genau überein. Diese Tatsache findet ihre Erklärung in der Rotation der Erde von W. nach O.; 4. die Passat winde. Da in der Nähe des Äquators die Erde am stärksten erwärmt und infolgedessen die Luft verdünnt ist, rwird dorthin aus den kühleren

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 100

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 Mathematische Erdkunde. kreise werden durch die Lichtgrenze der Sonne nicht mehr alle halbiert, sondern nur, wie beständig, der Äquator. Aus der n. Halbkugel liegt nun das größere Stück der Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der s. das kleinere; hier ist deshalb der kürzeste, dort der längste Tag. Mir den Nordpol ist die Mitte des sechsmonatigen Tags, für den Südpol die Mitte der sechsmonatigen Nacht gekommen. Am Äquator ist Tag und Nacht gleich. Tie Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht auf den nörd- lichen Wendekreis; die n. Halbkugel hat Sommer, die s. Winter. — Von allen: diesem geschieht das Entgegengesetzte zur Zeit des 21. Dezember. Ter s. Polarkreis sällt jetzt ganz in die Licht-, der n. ganz in die Schattenseite; auf der s. Halbkugel liegt von den Parallelkreisen das größere Stück, auf der n. das kleinere Stück innerhalb der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, dort der längste Tag. Am Südpol beginnt die zweite Hälfte des sechsmonatigen Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte der sechsmonatigen Winternacht. Am Äquator ist, wie immer, Tag und Nacht gleich. b) Am 21. März treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den Äquator; die Licht- grenze geht bei dieser Stellung durch die beiden Pole und halbiert alle Parallel- kreise; Tag und Nacht sind somit aus der gauzeu Erde gleich. Tie Sonne trifft mit ihren Strahlen senkrecht allein den Äquator; für diesen entsteht deshalb die größte Wärme. Für alle zwischen dem Äquator und den Polen gelegenen Orte geschieht die Beleuchtung so, daß alle schief, aber Orte gleicher Breite unter gleichen Win- keln von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Tie n. Halbkugel hat Frühling, die f. Herbst. Tie gleiche Erscheinung zeigt die Erde am 23. September; nur sängt dann auf der n. Halbkugel der Herbst, auf der f. der Frühling an. Mit Rücksicht auf die Wcirmeverhältniffe der Erde unterscheidet mau die süuf Zonen. (S. I S. 6.) Zeitrechnung. Unserm Kalender liegt das tropische Jahr zugrunde, d. h. die Zeit des Souuen- lauss vou Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt — 365,242 Tage. Früher (seit Julius Cäsar, daher die Bezeichnung julianischer Kalender) rechnete man 365% Tage auf ein Jahr und ließ nach je drei Jahren zu 365 Tagen eiu Schaltjahr zu 366 Tageu folgen. Da aber die Zeitdauer eines Erdumlaufs um die Sonne in Wirklichkeit um 11 Minuten 12 Sekunden kürzer ist als 365% Tage, so zählte man seit Julius Cäsar in 400 Jahren immer um drei Schalttage zu viel. Jn- folge davon fiel im Jahre 1582 der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern aus den 11. März. Daher verordnete Papst Gregor Xiii., daß man nach dem 4. Oktober des genannten Jahres nicht den 5., sondern sofort den 15. schreiben sollte. Ferner bestimmte er, daß alle 400 Jahre drei Schalttage ausfallen sollten. Der hiernach verbesserte Kalender heißt der gregorianische. In Rußland rechnet man noch gegenwärtig nach dem julianischen Kalender, weshalb man dort auch bereits um 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück ist. Neuestens ist man dazu übergegangen, die Erde in Zeitzonen einzuteileu, welche je 15 Längengrade umfassen und demzufolge eine Stunde Zeitunterschied ausweisen. Als erste Zone wurde hierbei diejenige angenommen, welche durch die 7%° ö. und w. von Greenwich liegenden Meridiane begrenzt wird. Als Normal- zeit für Teutschland gilt jene des 15. Meridians ö. von Greenwich; sie heißt die Mitteleuropäische Zeit (Mez), wohl auch Stargarder oder Görlitzer Zeit, da der 15. Meridian Stargard in Pommern und Görlitz in Schlesien berührt.

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 75

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Verkehrswege der Gegenwart. 75 Die Verkehrswege der Gegenwart. A. Die Eisenbahnen. 1. Amerika. Die erste Stellung hinsichtlich der Entwicklung des Eisenbahnnetzes nehmen unter allen Ländern der Erde die Vereinigten Staaten ein. Ihre Eisenbahnlänge (1909: 387 586 km) übertrifft sogar die des Erdteils Europa (326 000 km). Frei- lich waren in der Union die Verhältnisse dem Bahnbau in hohem Grad günstig. Ein gewaltiger Antrieb lag schon in den riesigen Entfernungen, die stets nur mit großem Zeitaufwand zurückzulegen waren. Auf dem weiten Raum zwischen den Älleghanies und dem Felsengebirge lud die Einförmigkeit der Bodengestaltung zum Bahnbau geradezu ein. Hierzu kam der Reichtum des Landes an Holz und Steinen, Kohlen und Eisen. Auch seitens des Staates wurde der Bahnbau in hohem Grad begünstigt, indem bei Erteilung von Konzessionen stets der Grundsatz der größtmöglichen Freiheit in der Wahl der Linie, in der Ausführung und im Betrieb von Bahnen festgehalten ward. Neben allen diesen Momenten sind endlich nicht zu übersehen der starke Unternehmungsgeist, der kaufmännische Sinn und die technische Geschicklichkeit des Nordamerikaners. Weitaus die größte Bedeutung unter den Bahnen Nordamerikas haben die sog. Pazifikbahnen, d. h. jene Bahnen, welche, quer durch Amerika ziehend, den Atlantischen Ozean mit dem Stillen (Pazifischen) Ozean verbindend) Sie sind (vgl. das Kärtchen Iii, 10): a) In Nordamerika: 1. die Kanadische Pazifikbahn, die einzige auf britischem Gebiet ver- laufende Linie, von Halifax nach Vancouver; eine zweite Bahn soll von Moncton unweit der Fundy-Bay über Quebec und den Dellowheadpaß nach Prince Rupert am Stillen Ozean führen; 2. die Nordpazifikbahn von New Dork über Chicago nach Astoria; 3. die Union- und Zentralpazifikbahn von New Dork nach San Fran- cisco (über Chicago); 4. die Atlantic-Pazifikbahn von New Dork über St. Louis nach San Francisco; 5. die Südpazifikbahn von New Orleans nach San Francisco. Querbahnen vom Atlantischen zum Stillen Ozean bestehen außerdem in Mexiko (über den Isthmus von Tehuantepec) und in Guatemala. b) In Südamerika: Hier erfreuen sich eines ausgedehnten Bahnnetzes vorerst nur Chile und Argen- tinien sowie das s. Brasilien. Zu den bedeutendsten mittel- und südamerikanischen Bahnen zählen die Panamabahn, welche über die Landenge von Panama führt, und die transandinische Bahn von Buenos Aires nach Valparaiso. i) Die Bezeichnung „pazifisch" führen eigentlich nur die westlichen Strecken, die das östliche Bahnnetz an das westliche Weltmeer geknüpft haben.

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 107

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die wichtigsten Projektionsarten. 107 80 70 foo So ^0 30 20 10 S0 Winklig schneidenden geraden Linien (S. Fig. 2.) Solche Zylinderprojektionen sind alle Karten in großem Maßstab (Plankarten). Die Zylinderprojektion hat den Mangel, daß die Abstände der Parallelkreise gegenüber der Wirklichkeit nach den Polen zu außerordentlich wachsen; der Pol selbst läßt sich gar nicht projizieren, er liegt im Unendlichen. Die Länderformen werden daher mit der geographischen Breite zunehmend verzerrt. Eine sehr wichtige Abart der Zylinderpro- jektion ist diemercatorprojektion(Fig.2), die 1569 zuerst von dem großen Geographen Mer- cator (zu deutsch: Kremer) angewandt wurde. Er verbreiterte die Breitengrade nach den Polen zu genau in dem Verhältnis, in dem die (auf der Karte parallelen) Längengrade gegenüber der Wirklichkeit (in der die Meridiane nach den Polen konvergieren) zunehmen. Auf diese Weise wurde die Karte winkeltreu, d.h. alle Winkelgrößen werden so wiedergegeben, wie sie auf der Erd- oberfläche oder dem Globus sind. Dagegen ist die Karte nicht flächentreu; der Maßstab wächst nach den Polen zu; auf einer Mercatorkarte er- scheint z. B. Grönland dreimal so groß als Austra- lien, obschon es in Wirklichkeit umgekehrt ist. Die Winkeltreue der Mercatorprojektion hat große Wichtigkeit für den Seemann. Denn im allgemeinen nimmt ein Schiff seinen Kurs — die Rich- tung, in der es von einem Ort zum an- dern steuert — so, daß alle Meridiane c• im gleichen Winkel geschnitten werden, so daß es also stets die gleiche Himmelsrichtung beibehal- \ ten kann1). Nur auf der Mercatorkarte, auf der sich Meridiane und Parallelkreise wie in Wirk- lichkeit rechtwinklig schneiden, erscheint nun der ia w [\ A\\- Kurs wie auf der Erdoberfläche als gerade fr 7 \ Linie. Daher sind die Seekarten in Mer cator- __________.jm. / - Projektion entworfen (siehe die Erdkarten im ---------Atlas). f/ Die Kegelprojektionen. (Fig. 3 u. 4). Statt des Zylinders kann man sich als Projek- Ng. 3. tionskörper auch einen Kegel denken, dessen . ') bei sehr großen Entfernungen segelt man auf der kürzesten Verbindungslinie, d. i. auf dem Bogen des durch Abfahrts- und Ankunftsort gehenden größten Knaelkreises: dabei muß die Himmelsrichtung stets verändert werden. 70 60 50 Ho 30 0 10 20 30 Ho 50 60 70 8090 Fig. 2.

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 109

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die wichtigsten Projektionsarten. 109 zeichnet die Erde so, wie sie uns von einem bestimmten Punkt aus erscheinen würde. Dabei denkt man sich das Auge entweder in unendlicher Entfernung, so daß alle Sehstrahlen parallel einfallen (orthographische Projektion, Fig. 7, 8 und 9), oder in dem dem Mittelpunkt der darzustellenden Erdhalbkugel genau gegenüberliegenden Punkt der Erdober- fläche, (stereogra- phisch e Projek- tion, siehe infig.10, dazu Fig. 11 u. 12). Die Projektions- ebene bildet im letz- ten Fall der Kreis, der die beiden Halb- kugeln voneinander trennt (in Fig. 10 dargestellt durch die Linie Pp). Je nachdem der Pol oder der Äquator oder irgendein anderer Teil der Erde in der Mitte der Karte liegt, unterscheidet man bei allen perspektivischen Projektionen Polar- (Fig. 8 und 12, Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Vgl. nördl. und südl. Halbkugel im Atlas), Äquatorial- (Fig. 7 und 11, vgl. östl. und westl. Halbkugel) und Horizontalentwürfe (Fig. 9, vgl. Land- und Wasserhalbkugel). Die orthographischen Darstellungen (Fig. 7, 8 und 9) wirken sehr plastisch, stellen jedoch die Randgebiete sehr verkümmert dar; sie werden daher verhältnismäßig wenig, hauptsächlich nur für die Darstellung von Himmelskörpern, angewandt. Die Planigloben find meist in stereographischer Projektion entworfen. Der Azimutalentwurf. (Fig. 13). Unter Azimut versteht man den Winkel, den die Richtung vom Standpunkt des Beobachters nach irgendeinem Punkt der Erdober- fläche mit dem Meridian des Beobachtungsortes bildet. Kennt man nun außer dem Azimut eines Ortes auch seine Entfernung, so läßt sich der Ort in entsprechender Weise durch Azimut und Entfernung auf einer Karte eintragen. Man denkt sich Fisch er-Geistb eck-B app ert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. D. V. 8

7. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

8. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 81

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wasserwege. 81 Sydney—brisbane (2870 km, 53 Std. = Paris—moskau). Zahlreiche Schienen- stränge streben aber auch schon dem Innern zu, vor allem drei von der Queensländer Küste aus. Diese Leistungen sind um so anerkennenswerter, als hier der Bahnbau ganz besonders auch mit großen technischen Schwierigkeiten zu ringen hat. Der größte Teil der Bahnen liegt ja in der gebirgigsten Gegend des Erdteils. Kühne Steigungen, ansehnliche Tunnels und keckgespannte Brücken fehlen deshalb so wenig wie in unsern Alpen. Zu den bisherigen Linien sind noch andere bedeutsame in Aussicht genommen. Westaustralien erstrebt die Verbindung mit dem Schienen- netz von Südaustralien, und dieses arbeitet an der Herstellung einer südnördlichen Überlandbahn. Der Stand des Eisenbahnnetzes 1908 in den fünf Erdteilen war rund folgender: Europa 326000 km, Asien 95000 km, Afrika 31000 km, Amerika 505000 km, Australien 29000 km; Gesamtlänge 990000 km. Die Gesamtlänge der Eisenbahnen beträgt ungefähr 25mal den Erdumfang oder fast 2y2 mal die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde. 6. Wasserwege. I. Seewege und Seeschiffahrt. 1. Geschichte. Bis zum Jahr 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segel- schiffe. Seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner Robert Fulton (1807) entwickelte sich dann die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders, als auch die Schraube erfunden war. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Den neuesten Erfolg stellen die Turbinendampfer dar. Welch gewaltige Fortschritte in bezug auf Schnellig- feit im Vergleich zum frühern Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainfeln nach 70 Tagen; der erste Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in 5% Tagen gekreuzt. Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile = 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten (= ebensovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit eines Personenzugs. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der Schnelldampfer enorm. Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672000 kg; seine Bunker fassen 5700 Tonnen, d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den Atlantischen Ozean legten die englischen Dampfer „Lufitania" und „Mauretania" von der Cunard-Linie zurück. Sie führen das „Blaue Band", das Siegeszeichen für die schnellste Ozeanfahrt. Die „Mauretania" erzielte in der Stunde 24,25 Seemeilen; die neuesten Torpedoboote erreichen sogar 36 Knoten = 65 km, d. i. die Geschwindigkeit eines Eilzugs. Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. Der im Frühjahr 1913 feine erste Fahrt antretende neue Riesendampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Imperator" (f. das Bild S. 30), der das größte Schiff der Welt sein wird, hat folgende Haupt- abmessungen: Länge 276 m (mehr als V4 km!, Höhe des Ulmer Münsters 161 m), Breite

9. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 91

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Mathematische Erdkunde. 91 den heute zum Weltpostverein gehörigen Ländern sich auf rund 3300 Mill. Sen- düngen belief, war bis zum Jahre 1904 auf mehr als 29000 Millionen Briefpost- sendungen jährlich bzw. auf 80 Mill. täglich gestiegen. Der Po st verkehr der Welt hat sich mithin seit der Gründung des Welt- postvereins (1874) verneunfacht, und an wirtschaftlichen Werten, soweit solche auf den Sendungen angegeben find, vermittelt die Weltpost heute jährlich über 7v Milliarden Mark. An dem gesamten Weltpostverkehr ist Deutschland mit einem vollen Fünftel beteiligt. Im besonderen entfällt auf das Deutsche Reich unter allen Ländern des Weltpostvereins der stärkste Postkarten-, Postanweisungs- und Postpaketverkehr sowie der lebhafteste Zeitungsbetrieb. Vorstehender Abschnitt über die Verkehrsmittel läßt deutlich erkennen, wie wahr das Wort Kaiser Wilhelms Ii.: „Die Welt am Ende des 19. Jahrhunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs." Mathematische Erdkunde. A. Scheinbare Bewegungen der Himmelskörper. Der Horizont. 1. Begriff. Der Horizont (vom griech. horizein = begrenzen) oder Ge- sichtskreis ist derjenige Kreis, in dem Himmel und Erde sich zu berühren scheinen. 2. Zenit, Nadir, Scheitellinie. Denkt man sich durch den Standpunkt eines Beobachters auf die Horizont- fläche eine senkrechte Linie gezogen, so trifft diese das Himmelsgewölbe in zwei Punkten; davon heißt der über dem Haupt des Beobachters liegende der Zenit oder Scheitel- Punkt, der in der unsichtbaren Halbkugel liegende der Nadir. Die gerade Linie selbst zwischen Nadir und Zenit nennt man die Vertikal- (V. lat. vertex—scheitel) oder Scheitellinie. 3. Scheitelkreise. Kreise, welche durch Zenit und Nadir gehen, heißen Scheitel- oder Vertikalkreise. Sie sind stets größte Kreise der Himmelskugel. — Der Scheitelpunkt ist überall 90" des Vertikalkreises von der Peripherie des Horizonts entfernt. 4. Himmelsgegenden. Derjenige Punkt des Horizonts, der in der Rich- tung des kürzesten Schattens liegt, heißt Nordpunkt. Denken wir uns diesen Punkt mit unserm Standpunkt durch eine gerade Linie verbunden und verlängern wir Za N — Scheitelkreis. H R = Horizont. B — Standpunkt des Beobachters. Z — Zenit. N = Nadir.

10. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 92

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
92 Mathematische Erdkunde. diese, so schneidet sie den Horizont zum zweitenmal in dem Südpunkt. Diese den Nord- und Südpunkt verbindende Gerade heißt die Mittagslinie. Ziehen wir ferner auf diese Verbindungslinie durch unsern Standpunkt eine Senkrechte, welche den Horizont in zwei Punkten schneidet, so erhalten wir den Ostpunkt und den Westpunkt, und zwar liegt der Ostpunkt in der Gegend, in welcher die Sonne auf- geht, der Westpunkt da, wo sie untergeht. 5. Mittagskreis. Denjenigen Vertikalkreis, welcher durch den Südpunkt, also auch durch den gerade gegenüberliegenden Nordpunkt geht, nennt man Mittagskreis oder Meridian (lat. meridies — Mittag), weil es an jedem Tag für einen Ort Mittag ist, wenn die Sonne durch diesen Kreis geht. Die scheinbare Bewegung der Himmelskörper. 1. Kreisbewegung. Sonne, Mond und Sterne bewegen sich, so scheint es uns, täglich von O. nach W. Ihre Bahnen bilden über dem Horizont parallele Kreisbogen, deren Ergänzungen zu einem Kreise zumeist unter dem Horizont liegen. Viele Sterne beschreiben über dem Horizont ganze Kreise, gehen also gar nicht auf 2 und unter; solche Sterne nennt man Zirkumpolarsterne. 2. Kulmination. Alle Himmelskörper erreichen bei dieser täglichen Bewegung in der für uns sichtbaren Mitte derselben einen höchsten Stand im Meridian. Man sagt dann: sie kulminieren (vom lat. culmen = der Gipfel). — Die Zirkumpolarsterne durchschneiden den Meridian über dem Horizont zweimal, sie erreichen also im Meridian eines Ortes ihre höchste und niedrigste Stellung, ihre obere und untere Kulmination. 3. Himmelsachse und Himmelspole. Der Durch- messer der Himmelskugel, um den sich diese mit allen ihren Gestirnen täglich einmal dreht, wird die Himmels- oder Weltachse, ihre beiden Endpunkte werden die Himmels- oder Weltpole genannt. Der eine von diesen, der sich über unserm Horizont befindet, heißt der arktische (V. griech. arktos = der Bär, weil das Sternbild des Bären sich in dieser Gegend zeigt) oder Nordpol, der andere, welcher unter unserm Horizont ist, der antark- tische (V. griech. anti = entgegen, also der dem Bärenpol entgegengesetzte) oder Südpol. Der Nordpol befindet sich ganz in der Nähe des Polarsterns (s. die Stern- karte des Atlasses!). 4. Himmels-Äquator und Parallelkreise . Von den Weltpolen überall gleichweit entfernt, nämlich von jedem 90°, denkt man sich einen größten Kreis der Himmelskugel, welcher der Himmels-Äquator (V. lat. aequäre = gleich- machen) genannt wird, weil er diese in zwei gleiche Hälften, die n. und die s. Halb- kugel (Hemisphäre), teilt. 5. Polhöhe und Äquatorhöhe. Das Bogenstück des Meridians eines Be- obachters zwischen dem nächstgelegenen Pol und dem Horizont (Pr) wird die Pol- höhe, jenes zwischen Horizont und Äquator (Qr) Äquatorhöhe genannt. — Polhöhe und Äquatorhöhe ergänzen sich zu 90". Pp = Weltpole. Z = Zenit. Aq = Äquator. Hr = Horizont.
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